SCHWEIZER ERSTAUFFÜHRUNG

Kontakte ist eine satirische Beziehungskiste – furchteinflössend ehrlich und unerhört witzig

Wenn das mit der Partnersuche so einfach wäre… Aber da gibt es ja Fragen über Fragen. Gesellt sich Gleich und Gleich oder ziehen sich doch eher Gegensätze an? Was, wenn man das Gegenüber gut findet, das Gegenüber einen aber nicht? Ist Suchen überhaupt eine gute Idee oder ist gefunden werden auch eine Option? Ist es besser, jemanden im echten Leben kennenzulernen oder ist das World Wide Web doch die ideale Plattform?
Er hat sich für www entschieden, geht auf Kontaktsuche – späteres Glück nicht ausgeschlossen. Bei der ersten Verabredung muss er feststellen: Die Fremde, die online so passend schien, ist ganz anders als erwartet. Ihr geht es genauso und gibt ihm unverblümt zu verstehen, dass sie ihn für einen humorlosen Waschlappen hält. Dieser Fauxpas soll ihm nicht noch mal passieren. Doch seine nächsten Versuche gehen ebenfalls schief, obwohl er immer strategischer denkt und vorsichtiger agiert, peinlich bemüht, einen gewinnenden Eindruck zu machen.
Es könnte so einfach sein, wenn es nicht einfach so wahnsinnig schwierig wäre, und es kommt einem Wunder gleich, wenn sich zwei Menschen einfach so verstehen und finden.

«Setzen Sie sich nicht so unter Druck. Bleiben Sie locker.»

Fotos: Rolf Veraguth

STÜCK VON: Sylvia Hoffman
REGIE: Claudia Rippe

DIALEKTFASSUNG: Markus Maria Enggist

SCHAUSPIEL: Christoph Lanz, Maud Koch

BÜHNENBILD: Fredi Stettler | KOSTÜM: Katrin Schilt | REGIEASSISTENZ: Kurt Rutishauser | LICHTDESIGN: Arno Alf Jost | TECHNIK: Iris Mundle, Selina Vonarburg

VERLAG: Ahn & Simrock Bühnen- und Musikverlag GmbH

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EIN MANN, VIER DATES MIT VIER FRAUEN. AUF DER SUCHE. GEGEN DIE EINSAMKEIT

Online-Dating: Das Versprechen könnte nicht verlockender klingen: Interessante Kontakte, die ideal zu dir passen. Und das so einfach wie im Online-Shop. Der Algorithmus errechnet für jeden Topf den perfekt passenden Deckel – Späteres Glück nicht ausgeschlossen: der selbe Musik geschmack, die selben Lieblingsbücher und die selben Lebensträume. Doch ist es das, was wir suchen? Ein Spiegelbild? Und was weiss denn schon der Algorithmus – nur das, was du bereit bist, von dir preiszugeben. Jede:r schummelt und übertreibt in der Hoffnung, seine Chancen zu erhöhen: jünger, schlanker, grösser, sportlicher, reicher und erfolgreicher. Was digital so einfach ist, entpuppt sich in der Wirklichkeit als moderner Zweikampf.

ER: «Jeder hat doch seine Probleme. Ich habe zum Beispiel das Problem, dass ich mit dir eine Rolle angefangen habe.»

ER – geschieden und ernsthaft auf der (Online-)Suche nach einer neuen Partnerin. Die erste Frau mit 90% Übereinstimmung. Das Date geht schief. Weitergeklickt. Nächstes Date. Jetzt aber besser vorbereitet. Das kann doch nicht so schwer sein: Sei locker, aber mit Tiefgang! Gib dich
selbstbewusst, aber sympathisch! Zeig dich humorvoll, aber nicht albern! Sei emanzipiert, doch breitschultrig und stark! Mit Zielstrebigkeit und Ehrgeiz versucht ER allen zu zeigen, was SIE sehen wollen. Es tut fast weh, ihm beim Scheitern zuzusehen. Und wie gehen diese vier verschiedenen SIEs damit um? Was treibt SIE an, in diesen Boxring der Partnersuche zu gehen? Was erhoffen SIE zu finden?

SIE: «Wir haben keine Chance. Wir wissen zu viel. Über die Welt. Über die anderen Menschen. Über uns selbst.»

CLAUDIA RIPPE – REGIE