VIER STERN STUNDEN

VIER STERN STUNDEN

«Man kann sich ja nirgendwo festhalten. Ausser an sich selbst. Ausser an den eigenen Haaren.»

Wir befinden uns irgendwo in der Provinz in einem Kulturhotel, das seine besten Tage schon gesehen hat. Es herrscht angespannte Stimmung. Der Juniorchef ist nicht ganz so zufrieden mit den Anlässen in seinem Hotel, die Moderatorin ist sehr aufgeregt, der Stargast hat keinen Bock und seine Freundin hat sich bereits auf die Suche nach einer neuen Herausforderung begeben. Die Ausgangssituation lässt nichts Gutes ahnen – zu Recht! Die Vier begeben sich auf einen Kurztrip durch ihre Unsicherheiten und kommen alle an einem ganz anderen Punkt aus dem Hotel raus, als sie hineingegangen sind…

Daniel Glattauer gelingt es in seiner Komödie „Vier Stern Stunden“, mit wenigen Strichen ein Szenario zu entwerfen, das unterhält, verblüfft und berührt.

Fotos: Rolf Veraguth

STÜCK VON: Daniel Glattauer
REGIE: Markus Maria Enggist

DIALEKTFASSUNG: Markus Maria Enggist

SCHAUSPIEL: Adamo Guerriero, Barbara Seidel, Gian Pietro Incondi, Livia Franz

BÜHNENBILD: Fredi Stettler | KOSTÜM: Katrin Schilt | REGIEASSISTENZ: Christine Schilt | LICHTDESIGN: Arno Alf Jost | TECHNIK: Iris Mundle, Arno Alf Jost

VERLAG: Thomas Sessler Verlag, Wien

 

LERNEN SIE DAS BETRIEBSTEAM KENNEN: KLICK

DATEN

PREMIERE: Fr. 21.04.2023

WEITERE SPIELDATEN:
Sa. 22.04. / So. 23.04. / Mi. 26.04. / Do. 27.04. / Fr. 28.04. / Sa. 29.04. / So. 30.04.* / Mi. 03.05. / Do. 04.05. / Fr. 05.05. / Sa. 06.05. / So. 07.05. / Mi. 10.05. / Do. 11.05. / Fr. 12.05. / Sa. 13.05. / So. 14.05. / Mi. 17.05. / Fr. 19.05. / Sa. 20.05.2023
* Mit anschliessendem Publikumsgespräch

VORSTELLUNGSBEGINN:
Die Vorstellungen beginnen jeweils um 20 Uhr. Sonntags um 17.00 Uhr.

DAUER: ca. 2 Std. inkl. 20 Minuten Pause

Die Abendkasse öffnet jeweils eine Stunde vor Beginn.
Unsere Theaterbar ist eine Stunde vor der Vorstellung für Sie geöffnet. Auch nach der Vorstellung freuen wir uns auf Ihren Besuch an unserer hauseigenen Bar.

VIER STERN STUNDEN. VIER MENSCHEN. VIER FIGUREN, DIE MIT IHREN ZWEIFELN UND WÜNSCHEN RINGEN.

Daniel Glattauers Vorlage könnte dazu verleiten, die Menschen im Stück auf reine Personagen zu reduzieren, sie in Klischees zu hüllen und so eine flockige, pure Komödie zu präsentieren. Mein Anliegen mit Glattauers Stück liegt jedoch bei der Menschlichkeit. Die verschiedenen Figuren bieten einander viel Reibungsfläche. Sie brüten manchmal im tiefsten Inneren ihre Wunschträume und Bedürfnisse aus, ohne diese dem Gegenüber zu offenbaren. So granteln sie sich an, verharren in Plattitüden, stossen auf Un- und Missverständnis. Wie dies manchmal auch bei Kindern geschieht, wenn sie stark sein oder ihre neuerlangten Selbständigkeiten unter Beweis stellen wollen, aber es einfach nicht so recht gelingen will. Dann werden Kinder manchmal wütend oder finden ihr Gegenüber einfach «blöd».
Dies ist menschlich, allzu menschlich. Und genau das interessiert mich an der Arbeit an diesem Stück. Den Weg mit den Schauspielenden zu suchen und zu gehen. Den Weg ganz nach innen, zu den Wünschen und Träumen der Figuren, aber auch zu den eigenen, persönlichen. All dies soll trotz der Grantlerei für die Zuschauenden spürbar sein. So kann man über die teilweisen schon fast satirischen Dialoge und Begegnungen zwar lachen und doch bleibt ein Gefühl haften, dass
da irgendwie etwas nicht stimmt, etwas an die Oberfläche dringen will. Und wenn es dann an die Oberfläche kommt, so bröckeln Fassaden, sie müssen bröckeln. Das Innere kriecht hervor und zeigt sich uns und den anderen Menschen auf der Bühne. Ob dies allen Figuren immer gefällt, was sie zu Gesicht und Gehör bekommen, werden wir sehen. Doch eines ist sicher; Diese Momente sind befreiend, erhellend und vor allem gefüllt mit prallem Leben. Eine Sternstunde für den jeweiligen Menschen.

Glattauers Vier Stern Stunden ist eine Komödie, ja. Das soll sie bleiben. Die Zuschauenden sollen auch lachen dürfen und können. Sollen sich über die Schrulligkeit der Figuren amüsieren. Ich wünsche mir aber auch, dass die Besucher:innen berührt und durchaus auch nachdenklich den Theatersaal verlassen. Und wer weiss, vielleicht machen sie sich auf und horchen in ihr Innerstes. Mit etwas Glück finden sie vielleicht auch ihre eigene Sternstunde.

MARKUS MARIA ENGGIST – Regie

Der Autor – Daniel Glattauer

Daniel Glattauer, geboren 1960 in Wien, Autor und ehemals Journalist. Bücher (u.a.): Die Ameisenzählung (2001), Darum (2003), Die Vögel brüllen (2004), Der Weihnachtshund (Neuausgabe 2004), Theo. Antworten aus dem Kinderzimmer (2010). Mit seinen Romanen Gut gegen Nordwind (2006) und Alle sieben Wellen (2009) schrieb er Bestseller, die auf der ganzen Welt gelesen werden. Die Komödie Die Wunderübung (2014) war nicht nur als Buch und auf den Bühnen sehr erfolgreich, 2018 lief auch der Film in den Kinos an. Im gleichen Jahr wurde der Roman Geschenkt (2014) als TV-Komödie verfilmt und die Komödie Vier Stern Stunden in den Kammerspielen der Wiener Josefstadt uraufgeführt. 2019 kam die Verfilmung von Gut gegen Nordwind in die deutschsprachigen Kinos.

Zurück