EIN FLIEHENDES PFERD

EIN FLIEHENDES PFERD

ZUM 90. GEBURTSTAG VON MARTIN WALSER

„Warum si mer a dä Bodesee?! Wül alli, wo mer nümm ushalte, a ds Mittelmeer göh.“

Sabine und Helmut Halm verbringen seit elf Jahren jeden Sommer im selben Ferienhaus am Bodensee. Dort geniessen sie die Ruhe, unaufgeregte Ausflüge und dass sie niemandem über den Weg laufen müssen. Auch dieses Jahr verläuft ihr Urlaub beschaulich nach Plan.

Bis sie überraschend auf Helmuts ehemaligen Schulfreund Klaus Buch treffen. Dieser ist bereits zum zweiten Mal verheiratet. Mit seiner deutlich jüngeren Frau, Helene, führt Klaus ein aufregendes Leben. Die beiden sind Mineralwasserconnaisseurs, begeisterte Sportler und legen Wert auf ein aktives und gesundheitsbewusstes Dasein – scheint es.

Klaus besteht darauf, die alte Männerfreundschaft wiederzubeleben und lädt die Halms zu einem Segeltörn ein. Zwar ist Helmut gar nicht nach so viel Action, doch Sabine, fasziniert von dem noch nie getroffenen Paar, willigt ein. „Von Klaus erfahre ich in einer Stunde mehr über dich, als von dir in fünfundzwanzig Jahren.“ Klaus schwelgt nämlich gerne in Erinnerungen, versucht alte Geschichten wieder auszupacken und geht Helmut damit zünftig auf die Nerven. Der Lebensstil der Halms wird von Klaus auf die Probe gestellt, ausgespielt und belächelt.

Als ein Sturm aufkommt, brechen die beiden Männer trotzdem zu einem Segeltörn auf…

KURIOSE TRAGIKOMÖDIE ÜBER UNTERSCHIEDLICHE WELTANSCHAUUNGEN

 

STÜCK VON: Martin Walser MITARBEIT: Ulrich Khuon REGIE: Hans Peter Incondi
DIALEKTFASSUNG: Theo Schmid

SCHAUSPIEL: Annemarie Morgenegg als SABINE HALM, Fredi Stettler als HELMUT HALM, Corinne Thalmann als HELENE BUCH, Jerry Lergier als KLAUS BUCH

BÜHNENBILD: Fredi Stettler BÜHNENBAU: Fredi Stettler, Nicole D. Käser KOSTÜM: Katrin Schilt

LICHTDESIGN: Markus Maria Enggist REGIEASSISTENZ: Hans-Jürg Klopfstein, Kurt Rutishauser

WERBUNG, GRAFIK: Nicole D. Käser FOTOGRAFIE: Ben Zurbriggen MEDIEN, ANLÄSSE, PR: Peter Kaufmann VORVERKAUF, ADMINISTRATION: Annemarie Morgenegg, Livia Franz TECHNIK: Iris Mundle, Selina Vonarburg, Erika Gautschi ABENDKASSE: Jürg Stoller, Nelly Kempter, Kathrin Schnegg, Astrid Schranz 

VERLAG: Suhrkamp Verlag AG, Berlin

GEDANKEN DER REGIE
Wiederum haben die Verantwortlichen des Theater Matte ein wunderbares Stück Theater für die Saisoneröffnung ausgewählt und ich als Regisseur habe das Glück, dass ich „Ein fliehendes Pferd“ von Martin Walser inszenieren darf. Diese Herausforderung nehme ich gerne an.

Die Thematik des Stoffes ist besonders reizvoll. Geht es darin doch um wesentliche Fragen: Wie lebe ich mein Leben? Lebe ich das Leben das ich will, oder bin ich lebend tot? Bin ich glücklich im Sein, auch wenn ich verheiratet bin? Im besten Fall stellt sich jeder Mensch, ob Mann oder Frau diese Frage und findet, wenn mutig genug, auch Antworten darauf. Antworten die ihn dazu bringen können, Veränderungen an seinem Dasein, seinem Leben vorzunehmen. Veränderungen die schmerzen, aber auch heilen könnten.

Doch das Leben bietet allerlei Ablenkungen genug, dass Mann oder Frau dieser Frage ein Leben lang ausweichen können. Ein guter Job, ein tolles Haus, ein schnittiges Auto, ein volles Bankkonto und und und… für Lebensersatz ist bis ans Ende unseres Lebens zu genüge gesorgt. Wer lange übt, der lernt das Lügen. Wer immer schläft, der wird nie wach.

Was aber, wenn es an unserem gut gebauten Kokonschlafhäuschen plötzlich Risse gibt. Was aber, wenn durch diese Risse die andere Welt, die Welt der Anderen eindringt. Erwachen wir dann? Stellen wir uns schlafend, um nicht gestört zu werden in unserem Lebensschlaf?

Was ist, wenn wir unsanft geweckt werden? Können wir uns gegen das Eindringende, können wir uns gegen die Eindringlinge wehren? Und wie? Durch Ignoranz? Mit Gewalt? Dank Sicherheit? Durch Flucht wie ein fliehendes Pferd?

Diese Fragen stellt uns Martin Walser in seinem Stück. Diesen Fragen stellen wir uns als Ensemble, wenn wir uns an die Arbeit machen. Antworten wollen wir, aber dabei immer fragend bleiben. Lieber dauernd mit offener Türe leben, als Risse im Leben.

Hans Peter Incondi

DATEN

PREMIERE: Freitag, 20. Oktober 2017

WEITERE SPIELDATEN:
Sa. 21.10. / Sa. 28.10. / So. 29.10. / Mi. 1.11. / Do. 2.11. / Fr. 3.11. / Sa. 4.11. / So. 5.11. / Di. 7.11. / Mi. 8.11. / Do. 9.11. / Fr. 10.11. / Sa. 11.11. / So. 12.11. / Mi. 15.11. / Do. 16.11. / Fr. 17.11. / Sa. 18.11. / So. 19.11.2017

VORSTELLUNGSBEGINN: Die Vorstellungen beginnen jeweils um 20 Uhr. Sonntags um 17 Uhr.
DAUER: ca. 2 Stunden inkl. Pause

 


PARTNER-RESTAURANT

SURESH RESTAURANT & BAR
Gerberngasse 34
3011 Bern
T 031 311 53 67
www.suresh.ch


Zurück